Die Istanbul Biennale, eine der renommiertesten Kunstbiennalen der Welt, zieht seit ihrer Gründung im Jahr 1987 Künstlerinnen, Kuratorinnen und Kunstliebhaber*innen aus aller Welt an. Die Ausgabe von 2017 unter dem Titel “A Good Neighbour” stand unter der Leitung der kanadischen Kuratorin Carolyn Christov-Bakargiev. Dieses viel diskutierte Event stellte eine kritische Reflektion über die Themen Heimat, Displacement und das Zusammenleben in einer globalisierten Welt dar.
Ein zentraler Punkt der Biennale war die Auseinandersetzung mit dem Begriff “Nachbarschaft” in einem breiteren Kontext. Es ging nicht nur um geografische Nähe, sondern auch um soziale, kulturelle und politische Beziehungen zwischen verschiedenen Gruppen. Die kuratorische Auswahl spiegelte diese Vielschichtigkeit wider und präsentierte Werke von Künstler*innen aus über 50 Ländern.
Im Zentrum dieser reflektierten Betrachtung stand die türkische Künstlerin Hülya Şahin, deren Werke stark von ihrer persönlichen Erfahrung als Mitglied der türkischen Diaspora beeinflusst sind. Şahin, die in den 1980er Jahren nach Deutschland emigriert ist, beschäftigt sich in ihren Arbeiten intensiv mit den komplexen Emotionen des Fremdseins und der Sehnsucht nach der Heimat.
Ihr Werk “Untitled (Istanbul)” aus dem Jahr 2017, das während der Biennale prominent präsentiert wurde, ist ein eindrückliches Beispiel für ihre künstlerische Auseinandersetzung mit diesen Themen. Die Installation besteht aus einer Reihe von Fotografien, die Şahins Blick auf Istanbul als eine Stadt im Wandel festhalten.
Die Bilder zeigen sowohl die pulsierende Energie der Metropole als auch ihre Schattenseiten - Armut, Ungleichheit und den Verlust traditioneller Werte. Şahin gelingt es, durch ihren sensiblen Blickwinkel eine vielschichtige Darstellung von Istanbul zu präsentieren, die sowohl die Schönheit als auch die Komplexität der Stadt einfängt.
Neben “Untitled (Istanbul)” zeigte Hülya Şahin während der Biennale weitere Werke, die ebenfalls tiefgründige Einblicke in ihre Gedankenwelt boten:
Werk | Jahr | Beschreibung |
---|---|---|
“Memory Palace” | 2015 | Eine Installation aus alten Fotos und Erinnerungsstücken |
“Homeland” | 2016 | Eine Skulptur aus recycelten Materialien |
Die Werke von Hülya Şahin, die während der Istanbul Biennale 2017 präsentiert wurden, trugen maßgeblich zur kritischen Auseinandersetzung mit den Themen Heimat und Displacement bei. Ihre Kunst bot den Besucher*innen nicht nur ästhetische Genüsse, sondern auch Impulse zum Nachdenken über die Herausforderungen des globalisierten Lebens.
Die Istanbul Biennale 2017 war ein bedeutendes Ereignis für die internationale Kunstszene, das durch seine kritische Reflexion über aktuelle gesellschaftliche Themen glänzte. Die Präsentation von Hülya Şahins Werken trug maßgeblich dazu bei, die komplexe Realität des Fremdseins und der Sehnsucht nach Heimat auf eine eindringliche Weise darzustellen.